Autunno 1953:
Werner Bischof comincia a programmare un viaggio attraverso il continente americano. Febbraio 1954: la moglie Rosellina lo raggiunge a New York e partono insieme lungo la East Coast fino a raggiungere Mexico City, da dove lei riprende un aereo per Zurigo, mentre lui vola a Panama, in Cile e in Peru. 16 maggio 1954: poco dopo il suo 38esimo compleanno, Werner Bischof perde la vita in un incidente d’auto nei pressi di Peña de Aguila, nelle Ande peruviane. Le fotografie qui riprodotte sono una scelta del suo lavoro degli ultimi giorni. I brani riportati accanto sono tratti dal suo diario denominato «Machu Picchu» e dalla sua ultima lettera alla moglie. Ringraziamo Marco Bischof, figlio del fotografo, per la gentile concessione.
Aus dem Tagebuch «Machu Picchu» (Lima, 6. Mai 1954)
Jede Kurve war voller Überraschung. Tiefer wurde das wilde Tal, das Wasser schneller, die Steine mächtiger, die Farbe wechselte von ruhigem Graugrün zum wild aufgepeitschten Weiss. Wasser, das zum Amazonas zog, ein herrlicher Gedanke. An den Felswänden wuchsen wunderbare, zarte Orchideen, Kakteen, Farn. Wir hielten bei einigen Hütten und konnten zum ersten Mal die Höhe der uns umgebenden Felsen erfassen. Sie schienen mir noch gewaltiger durch die sie unterbrechenden Nebel. Alles grau, tropfend vor Wassersättigung, die Gründe tief und geheimnisvolles Leben in sich bergend.
ln der alten Incastadt sind die Details das Wunderbare: das Spiel der Farben. Die Flecken des Lichtes auf den alten Mauern. Ich photographierte bei Regen und wenig Sonne, ich sah «Klee», «Braque» und hie und da einen «Bischof». Ich lief durch die Gewölbe, über herrlich ungleich geschnittene Treppen. Fenster, Durchbrüche mit immer neuen Überschneidungen. Es regnete, die grauen Steine wurden schwarz, violett und tiefgrün die Flechten, von denen es unzählige Arten gibt.
Ein riesiger Vogel flog majestätisch der Felswand entlang, wurde von zwei weissen Vögeln angegriffen und entschwand im Sturzflug. Musik des Windes, des Wassers, das wechselnde Licht und die Regenwand, die hinter dem Huayna Picchu nahte und eine graue Fläche entstehen liess. Es war gewaltig, gewaltig als plastischer Anblick, verbunden mit dem Gefühl der Weite.
Aus dem letzten Brief an Rosellina (Lima, 7. Mai 1954)
Mit Szepessy, einem ungarischen Geologen, gehe ich nun am Freitag nach Trujillo und von dort ins Innere der Anden: Berge – Dschungel – unbekannte Menschen. Nur für ungefähr acht Tage, um noch ein wenig mehr von der peruanischen Welt kennenzulernen.
Ich weiss, ich sollte in Mexiko sein, aber es ist dies eine einzigartige Gelegenheit, und als ich in Machu Picchu stand, war es meine Absicht, jede Möglichkeit zu benutzen.
Was soll ich in Lima tun! Kurt ist beschäftigt, ist viel fort, ich sehe ihn nur mittags und abends. Aber ich will nicht stehen bleiben.
Werner Bischof